Mo. - Sa. | 9.00 - 19.00 Uhr |
Hermann-Geib-Straße 16
93053 Regensburg
Anfahrtsskizze
Nick, alias Snooze One in seinem Berliner Atelier.
Es ist tatsächlich ein Mix aus verschiedenen Techniken – aber Lettering oder "experimentelles Lettering" beschreibt für mich den freien Umgang mit der Gestaltung von Buchstaben ganz gut.
Obwohl beide mit Buchstaben arbeiten, sind sie sehr verschieden. Vor allem, da Graffiti seine ganz eigene Subkultur und Geschichte hat. Lettering ist ein sehr weiter Begriff und ist zum großen Teil aus der Werbung heraus entstanden. Hier geht es eher um die Leserlichkeit der Buchstaben und es gibt auch mehr zu beachten. Bei Graffiti hingegen ist der Umgang viel freier.
Das liegt sicher im Auge des Betrachters und daran, was man mit dem Schriftzug erreichen will. Ich achte auf ganz grundsätzliche Dinge wie Farben, Balance und Layout. Mir ist aber auch die Idee und das Konzept hinter der Arbeit wichtig.
"Own your Style – Steh zu deinem Stil!", so lautet der Rat des Lettering-Profis.
Nichts geht über "einfach ausprobieren"! Um eine gute Grundlage aufzubauen, würde ich Angebote wie Workshops, Workbooks oder Onlinekurse empfehlen – die nehmen dich ein bisschen an die Hand. Ich selbst biete Onlinekurse für Anfänger auf Domestika an.
Lettering ist ein sehr weites Feld und am Anfang willst du ja am liebsten alles auf einmal machen. Es spricht auch nichts dagegen, zu Beginn viele verschiedene Sachen auszuprobieren. So kannst du herausfinden, was dir besonders viel Spaß macht und das kannst du dann vertiefen. Ich würde dir raten erst mal einen Stil – oder wenn es Richtung Kalligrafie geht, eine Schrift – zu suchen und dich am Anfang erst mal darauf zu konzentrieren.
Das hängt ganz vom Stil ab, mit dem du starten willst. Das Tolle am Lettering ist, dass du mit einfachen Schreibutensilien wie Bleistift, Fineliner oder Highlighter anfangen kannst. Ich bin auch ein großer Fan von Brush Pens, weil sie sehr unterschiedlich eingesetzt werden können. Ich nutze zum Beispiel gerne die Materialien von Stabilo.
In der farbenfrohen Welt von Stabilo dreht sich alles um Stifte. Ganz egal, ob Sie schreiben, zeichnen oder lettern wollen, die Buntstifte, Fineliner, Textmarker, Brush Pens und viele weitere Stiftarten der Traditionsmarke begleitet Sie durch alle kreativen Projekte und leisten auch im Büroalltag einen tollen Job. Den Fineliner Point 88 mit seinem orangefarbenen Griff kennen Sie bestimmt – er ist ein echter Klassiker. Er ist, genau wie der beliebte Filzstift Pen 68, in sagenhaften 65 Farbtönen erhältlich. Den Pen gibt es zusätzlich in acht trendigen Metallicfarben
Mit den Materialien von Stabilo können Sie sofort durchstarten.
Meistens habe ich schon eine spezielle Idee oder eine Technik im Kopf, mit der ich arbeiten will. Dazu suche ich dann einen passenden Spruch. Auf der Webseite Matchphrase habe ich alle meine gesammelten Sprüche geordnet. Wenn ich meinen Spruch und den Stil habe, skizziere ich mir den Schriftzug auf das Papier. Ich benutze gerne einen Lichttisch oder eine Lichttafel, um die Skizze auf das finale Papier nachzuzeichnen. Dann muss ich die Bleistift Skizze nicht wegradieren, aber es funktioniert natürlich auch ohne.
Damit Sie gleich loslegen können, hat Nick das Design seiner Anleitung zum Download bereitgestellt:
Snooze One hat sich mit Fachliteratur die Typografie-Grundlagen selbst beigebracht.
Das kommt natürlich immer ganz auf den Stil an, den du verfolgst. Beim Zeichnen von Buchstaben bietet es sich an, diese aus einzelnen Teilen "zusammenzubauen". Bei einem Lettering sollten die Buchstaben lesbar sein, die Wörter oder Sprüche sollten ausgewogen wirken und die Farben ausreichend Kontrast haben.
Mir hat es sehr geholfen, mich mit Typografie auseinanderzusetzen. So habe ich verstanden, wie Buchstaben aufgebaut sind und was wichtig ist, damit sie leserlich bleiben. Zudem hilft es, ein Verständnis für die Komposition, also das Layout des Schriftzuges und für Farben und Balance zu entwickeln.
Das hat mir am Anfang am meisten Stress gemacht. Heute bin ich der Meinung, dass ein eigener Stil unausweichlich ist, wenn du regelmäßig übst. Du kannst das auch nicht forcieren. Es ist gut, wenn du dich von mehr als einer Quelle inspirieren lässt, dir also verschiedene Künstler, Kunstrichtungen oder auch andere Arten der Inspiration anschaust. Dann kannst du das auf deine eigene Art und Weise interpretieren, zusammenbringen und weiterentwickeln. Mir hat es geholfen darauf zu achten, was mir besonders viel Spaß macht und was mich besonders anspricht. In meinem Fall waren das zum Beispiel Brush Pen mit fetten Großbuchstaben und das Herumspielen mit Outlines und feineren Details.
Für mich hat alles angefangen, als ich meine Vorliebe für Buchstaben mit Graffiti entdeckte. Durch den Künstler SHOE bin ich dann zur Kalligrafie gekommen. SHOE hat die "Calligraffiti" Bewegung gestartet, die Kalligrafie mit Graffiti verbindet. Das hat mir nochmal eine ganz andere Perspektive auf Schrift eröffnet und ich habe angefangen, nach weiteren Techniken zu schauen. Von dort ging es für mich weiter zur Brush-Pen-Kalligrafie, welche mir unter anderem den freieren Umgang mit Buchstaben gezeigt hat, den ich heute sehr genieße.
Ich schätze sehr, dass diese Kunst mir viel Raum für die Umsetzung gibt und ich dabei so viel herumexperimentieren kann. Es gibt so viele Arten Buchstaben zu zeichnen und zu schreiben, das wird auf jeden Fall nicht so schnell langweilig. Zusätzlich kann ich mit dieser Kunst durch die Worte auch eine Message senden.
Zu Beginn habe ich einfach versucht nachzumachen, was ich gesehen habe. Es kann nicht schaden, einfach ein bisschen herumzuprobieren… Aber ich habe für mich gemerkt: Hätte ich mich am Anfang mal wirklich hingesetzt und die Grundlagen gelernt, zum Beispiel wie Buchstaben oder bestimmte Stile aufgebaut sind, hätte ich eine wesentliche steilere Lernkurve gehabt. Es gab dann in den ersten Jahren einen Punkt, da habe ich mich nicht wirklich weiterentwickelt. Blicke ich nun darauf zurück, sehe ich, dass mir einfach die Basis gefehlt hat, um darauf aufzubauen.
Wie cool ist bitte die Snooze One Edition der BOSSmini-Marker?
Zuerst habe ich mit Stabilo an einem Brush-Pack für Procreate (Grafik-App für digitales Illustrieren auf dem Tablet) gearbeitet, dem Outline & Color Pack. Zu gleichen Zeit war Stabilo auf der Suche nach einem neuen Stil für die kommende BOSSmini Edition. Sie sind dann mit der Kooperationsanfrage auf mich zugekommen. Für die Edition war es uns besonders wichtig, verschiedene Stile zu zeigen. Zusätzlich kam die Idee mit dem schwarzen Marker auf, weil ich viel mit Schwarz arbeite – besonders für Details. Das fügte sich also gut mit meinem Stil zusammen.
Ich weiß gar nicht, ob man von Vor- und Nachteilen sprechen kann… Für mich haben beide Medien ganz eigene Reize. Analog mit traditionellen Medien fühlt es sich gut an, mal seine Hände dreckig zu machen und einfach mit Farben und Tools zu experimentieren. Digital hast du ganz neue Möglichkeiten. Es ist super, um neue Ideen auszuprobieren. Zudem hast du die Möglichkeit in 3D oder Augmented Reality zu arbeiten.
Egal ob analoge oder digitale Letterings – Beides hat seinen eigenen Charme.
Ich liebes es, neue Wege zu finden mit denen ich Buchstaben schreiben oder auch "bauen" kann. Die Möglichkeiten sind echt grenzenlos! Vieles sind spontane Ideen, wie das Projekt mit der Pappe – ich hatte einfach zu viel Verpackungsmüll. Oder glücklichen Zufälle, wie bei den Putzschwämmen: Mir ist Wasser auf den Schwamm getropft und dann habe ich den coolen Effekt gesehen. Zudem versuche ich, Sachen aus anderen Bereichen und Kunstformen mit Buchstaben zu verbinden, wie zum Beispiel die Lebkuchen.
Verpackungsmüll, glückliche Zufälle oder Weihnachtsgebäck – Snooze macht aus allem Kunst.
In nachfolgenden Video zeigt Snooze One, wie er aus einem einfachen Stück Pappe ein cooles Cut-Out Lettering im Pop-up-Stil erstellt.
Eine Grundlegende. Social Media gibt mir die Möglichkeit, meine Arbeiten sichtbar zu machen. Der Support und der Austausch motivieren mich weiterzumachen und neue Sachen auszuprobieren!
Nick, besser bekannt als Snooze One, ist ein Berliner Lettering Artist. Der 22-jährige hat eine große Leidenschaft für das Experimentieren mit Buchstaben und ist immer auf der Suche nach neuen Techniken und Stilen. Bereits mit 13 entdeckte Snooze Graffiti für sich und setzte sich daraufhin mit Kalligrafie und Lettering auseinander. Seine Arbeiten teilt er auf Instagram und TikTok. Dabei ist es ihm besonders wichtig, seine Entwicklung zu zeigen und transparent zu sein: So lässt er seine Follower regelmäßig an der Entstehung seiner Arbeiten teilhaben, zeigt Fehlversuche und macht somit klar, dass es vollkommen okay ist, wenn es mal mehrere Anläufe braucht. Nick studiert Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Werbung und arbeitet zurzeit an einem Buch über experimentelles Lettering.
Vielen Dank an Nick, für den spannenden Einblick in deine Arbeit und die vielen tollen Tipps! Wenn Sie jetzt auch Lust bekommen haben, es mal mit Lettering, Grafitti und Co. zu probieren, dann kommen Sie doch gerne mal in unserem Geschäft in Regensburg vorbei! Ob Bleistift, Fineliner oder, wir haben alles im Sortiment, was Sie zum (Durch-)Starten für Ihre kreativen Projekte brauchen. Sprechen Sie uns gerne an – wir von Papier LIEBL beraten Sie gerne!
haben aber weit gelesen! Wenn wir Ihnen telefonisch weiterhelfen können, wählen Sie doch einfach die 0941 / 788 60 - 300 in Regensburg oder klicken Sie sich durch zu unserer Kontaktseite!